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Seit 1999 ist das Colosseum in Rom ein Mahnmal gegen die Todesstrafe. Wird in einem Staat die Todesstrafe abgeschafft oder ein Todesurteil ausgesetzt, wird das Colloseum feierlich illuminiert. Die Symbolik ist klar: In der Antike wurden dort Menschen wilden Tieren zum Fraß vorgeworfen, darunter auch Christen, die im Gedächtnis besonders der Katholiken als Märtyrer fortleben, Opfer heidnischer Grausamkeit. Nun leuchtet das Colosseum zum Andenken an Eluana Englaro. Indirekt wird der italienische Staatspräsident Giorgio Napolitano, der gesetzestreu blieb und Eluana Englaros Recht auf ihren selbstbestimmten Tod - sie äußerte vor ihrem Unfall unmissverständlich, so nicht vegetieren zu wollen - durchsetzen half, mit den mörderischen römischen Caesaren verglichen, die die Spektakel organisierten, um den Mob für sich zu gewinnen - Stichwort "panem et circenses".

Zum Thema Selbstbestimmter Tod im Zusammenhang mit Colosseum (oder vergleichbaren Bau in einer anderen Stadt im Römischen Reich) gibt es noch anderes Denkwürdiges. Seneca berichtet in seinem 70. Brief von einem Germanen, der den wilden Tieren vorgeworfen werden sollte, aber durch Freitod seine Würde wahrte:

Neulich musste bei einem Tierkampf ein Germane gerade während der Vorbereitungen auf die Vormittagsspiele eines Bedürfnisses wegen austreten: er hatte nicht die Möglichkeit, diesen Ort heimlich, ohne Wächter, aufzusuchen. Dort stieß er sich die Stange, die da, mit Schwamm versehen, zur Beseitigung des Kotes lag, in die Kehle und gab sich durch Zerstörung der Luftwege den Tod. Das heißt: dem Tod einen Possen spielen! Doch weiter! Diese Todesart war nicht sauber, und der Sitte entsprach sie auch nicht. Aber was ist törichter, als beim Tod wählerisch zu sein? Dieser Held war würdig, sich sein Schicksal selbst zu wählen. Wie tapfer hätte er sein Schwert geführt, wie mutvoll sich in die Tiefe des Meeres oder von einer schroffen Klippe gestürzt! Aller Hilfe bar, fand er den Weg, sich zum alleinigen Herrn über den Tod und die nötige Waffe zu machen, zum Beweis, dass es dem Tode gegenüber kein Hindernis gibt als den eigenen Willen. Über die Tat dieses entschlossenen Mannes mag jeder urteilen, wie es ihm beliebt - eins steht fest: Der schmutzigste Tod ist der saubersten Sklaverei vorzuziehen.
(Das Zitat stammt von Roger Kuschs Website)

Dieser Germane war wahrscheinlich ein Kriegsgefangener und glaubte an Wotan. Christ war er nicht, denn als solcher hätte er sich nicht selbst töten dürfen, um sich vor seinem gottgefälligen Martyrium zu drücken - so lehren es die Bischöfe bis heute, denn das Leben ist ein Geschenk Gottes, das gelebt werden muss bis zuletzt. Deshalb lässt sich ein frommer Christ damals von wilden Tieren schnell und heute von Krebs langsam fressen, und Helfer wie Kusch, die Martyrien verhindern, sind der Kirche ein Dorn im Auge, die BRD-Justiz nennt ihre Tätigkeit "sozial unwertig" und erteilt ihnen Berufsverbot.

   
 
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