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Seit der Antike vergleicht man ein Volk gerne mit einem Körper oder Organismus, was auch sinnvoll ist, da eine Nation sich aus einzelnen Menschen zusammensetzt und wie diese biologischen Gesetzen unterliegt. Und Politiker, die heute den westlichen Nationen Sparprogramme verordnen, gleichen Ärzten, die einem Patienten angesichts gefährdeter Gesundheit und angegriffener Substanz weniger Konsum verordnen: weniger Kohlenhydrate und Fett. Weniger Alkohol. Oder weniger Nikotin. Doch gerade in letzterem Fall fühlt sich der Patient bei konsequenter Reduktion oft nicht wie erhofft schon bald in neue Frische und Spannkraft wiedergeboren, sondern zusätzlich belastet durch Gewichtszunahme, die ihn körperlich und seelisch lähmen niederdrücken kann, statt zu beflügeln zu weiterem Kampf mit dem inneren Schweinehund. Ähnlich geht es jetzt den Griechen. Das konsequente Sparen, zum Beispiel durch reduzierte Pensionen, hat als Nebenwirkung eine Rezession zur Folge, weil die Griechen weniger Kaufkraft haben. Ein Populist, der das als Chance zum Stimmenfang ergreift und Rückkehr zur vertrauten Verschuldungspolitik empfiehlt, gleicht einem verantwortungslosen Arzt, der einem Patienten, der dicker wird, weil er weniger raucht, sagt: "Das kommt davon! Die Reduzierung macht dich krank! Rauch wieder wie vorher! Nachhaltig ist das nicht. Denn mit temporär befristeter Reduktion, also einer zeitlich überschaubaren Kur, ist es nicht getan. Ein Mentalitätswechsel muss dazu kommen. Wachstum, beruflich, wirtschaftlich, das durch Kettenrauchen gedopt wird, mag in der ersten Lebenshälfte noch nicht verheerend sein, wenn der jugendliche Organismus es noch verkraftet. Aber spätenstens nach der midlife-Krise heißt es kürzer treten. Künstlich stimulierter Umsatz lässt sich nicht ewig durchhalten. Bei uns in (West)deutschland geht es schon Jahrzehnte so, denn Adenauer hat damit angefangen und den Volkskörper daran gewöhnt, so dass kein Nachfolger ihm Mäßigung zuzumuten wagte. Es ist jetzt fünf vor zwölf. Griechen, Deutschen, allen Europäern wünsche ich, dass sie nicht nur die anfängliche frustrierende Durststrecke durchstehen, sondern auch den Mentalitätswechsel weg vom Wachstum hinkriegen.


September 2011

   
 
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