Noch am 5. Januar, als die Spatzen schon von den Dächern pfiffen, dass unter den übergriffigen Männern der Kölner Silvesternacht so viele Asylbewerber waren, nannte Kölns OB Reker Vermutungen in diese Richtung "absolut unzulässig". Der politisch korrekten Lüge des Kölner Polizeipräsidenten schenkte sie Vertrauen, wollte sie Vertrauen schenken. Denn für die Gutmenschin ist ein Zuwanderer aus Nordafrika ein Edler Wilder, ein arabischer Winnetou - der macht doch so was nicht! Und selbst wenn, so darf seine Herkunft nicht bekannt werden, damit das Volk nicht auf die falschen Gedanken kommt. Reker betrachtet und behandelt die Bürger als unmündige Kinder - das ist PC, und das Gegenteil davon wird in der politisch korrekten Sprache "populistisch" genannt. Darin steckt "populus", das lateinische Wort für Volk, das doof ist, dem die Herrschenden und Tonangebenden nicht trauen (und es deshalb auch unbewaffnet halten wollen), das sich von Ressentiments, von niederen Instinkten leiten lässt, das eben dumpfdeutsch und dunkeldeutsch ist, im Gegensatz zu den arabischen Edelmenschen - auch das ist Rassismus, linker Rassismus.
Eine Stütze dieser Vertuschungskultur ist Daniel Bax, Inlandsredakteur der taz. Er greift Tania Kambouri an, eine griechischstämmige Streifenpolizistin in Bochum, die in ihrem Buch Deutschland im Blaulicht - Notruf einer Polizistin unerwünschte Wahrheiten aus dem Polizeialltag enthüllt. Dem taz-Autor passt nicht, dass sie es wagt, NRW-Innenminister Ralf Jäger zu widersprechen, "der erklärt hatte, dass es in seinem Land keine No-Go-Areas gebe". Und Bax zitiert zustimmend einen Polizeifunktionär, der auf die "hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums" verweist und fragt: "Wer nimmt sie an der Hand und schützt sie vor sich selbst? Wann gibt es eigentlich das erste Disziplinarverfahren?"
Die taz, in der Bax das schreibt, ist aus der 68er Bewegung entstanden, und manch ein Veteran dieser Bürgerrechtsbewegung dürfte über die "hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums", mit dem Tania Kambouri gedroht wird, gestolpert sein. Mit diesen Grundsätzen wurden nämlich in den 70ern die berüchtigten Berufsverbote begründet, mit denen man die Linken hindern wollte, den Marsch durch die Institutionen anzutreten. Jetzt haben sie sich in der Machtstruktur etabliert und wollen aufmüpfige Beamte einschüchtern. Was ist nur aus der taz geworden! Was aus den 68ern und ihren Nachfolgern! Sie sind auf die Seite der Repression übergewechselt und drohen mit Disziplinarmaßnahmen. Dass die Herkunft der Täter in der Kölner Silvesternacht doch noch genannt wurde, passt Daniel Bax natürlich auch nicht. Sein Argument: Das spielt doch nur den Rechten in die Hände! Dieses Argument kennen wir aus Rotherham. Dort wurde die organisierte sexuelle Versklavung von über tausend minderjährigen weißen Mädchen unter den Teppich gekehrt und toleriert, weil die Täter überwiegend Muslime waren. Polizisten und Sozialarbeiter, die es nicht vertuschen wollten, wurden auch dort von Stützen der politischen Korrektheit eingeschüchtert, im Gegensatz zu Köln mit Erfolg. Ich will deshalb den Leser zu einem Gedankenexperiment anstiften: Stellen wir uns vor, Daniel Bax - oder eine andere Charaktermaske der Vertuschungskultur - wäre nicht in Deutschland geboren, sondern in England und Sozialarbeiter oder Polizist in Rotherham geworden. Oder Journalist in der dortigen Lügenpresse, die den Massenmissbrauch so lange veschwieg. Wie hätte er sich verhalten?