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Eine Mehrheit von Ärztefunktionären hat gestern, am 1. Juni,  beschlossen, Menschen, die in einem hoffnungslos siechen, gelähmten, schmerzenden Körper gefangen gehalten und dadurch so sehr entwürdigt, gefoltert werden, dass sie die Flucht in den Tod erflehen, die Aufsprengung ihrer Gefängnismauern zu verweigern. Diese Ärzte machen sich nicht nur selbst zu Kerkermeistern, sondern zwingen die Dissidenten unter ihren Kollegen, ebenfalls Kerkermeister zu sein. So zementieren sie eine totalitäre Diktatur, zu deren Wesen Knast und Folter ja gehören. Doch jede Diktatur, die Menschen entmündigt, entwürdigt, einsperrt und foltert, ruft Widerstand hervor, dessen legitime Orte Illegalität und freiheitliches Ausland sind. So war es in der BRD vor der Liberalisierung der Abtreibung, als Ärzte Berufsverbot und Haft riskierten, wenn sie eine Abtreibung vornahmen und so eine vergewaltigte Frau davor bewahrten, durch erzwungenes Austragen ein zweites Mal vergewaltigt zu werden. Die Wehrmachtsdeserteure haben endlich ihr Denkmal bekommen; wo bleibt das Denkmal für diese beherzten Ärzte? Wenn in den GRÜNEN, die doch die Nachfolger der 68er und der Frauenbewegung sind, noch ein Funken des rebellischen Geistes der 60er und 70er Jahre lebt, mögen sie sich für die Errichtung eines würdigen Denkmals auch für diesen Widerstand einsetzen! Ein kleiner Trost ist es, dass die Feinde der Sterbehilfe mit ähnlich giftigen Ohnmachtsgefühlen auf die Schweiz blicken wie damals die klerikal-faschistischen Abtreibungsfeinde auf die Niederlande. Ein größerer Trost ist die Hoffnung, dass Zivilcourage und Menschlichkeit, die damals eine Minderheit der Ärzte zu illegalen Abtreibungen veranlassten, in der Ärzteschaft nicht erloschen sind, sondern zu Sterbehilfe führen, wenn  sie ernsthaft über einen längeren Zeitraum verlangt wird. Und der BRD-Regierung ist dringend zu raten, solche Sterbehilfe zu tolerieren, statt strafrechtlich zu verfolgen, sonst blüht ihr ein zweites Memmingen, das als Hexenprozess und moralisches Debakel in die Geschichtsbücher eingehen wird - Merkel ist nicht dumm, sie wird es vermeiden.
Wer totalitäre Diktaturen studiert, stellt fest, dass zu ihnen untrennbar die Überzeugung von der eigenen Überlegenheit über andere, also Größenwahn gehört - deshalb noch ein Wort dazu:
Der Mensch ist nicht wie Gott, er ist sterblich, seine Würde und Erhabenheit ist nicht uneingeschränkt und uneinschränkbar wie die Gottes, Siechtum und Verfall können sie einschränken, wenn der Siechende und Verfallende es selber so empfindet. Rassismusähnlicher Größenwahn ist es, einem Menschen zu sagen: Du gehörst zur Spezies Homo sapiens, also darfst du dich nicht töten, denn deine Würde ist gottgleich und uneinschränkbar.  Ihr Kerkermeister, ihr haltet den Schlüssel zur Freiheit in der Hand und rückt ihn nicht heraus, um eueren Größenwahn zu füttern - das ist pervers.

Juni 2011

   
 
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