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Die Rating-Agenturen geben nicht nur Griechenland, sondern auch Spanien und Portugal schlechte Noten. Das – so klagt ein SPIEGEL-Artikel – verstärke auch in Deutschland die Angst vor der Finanz- und Wirtschaftskrise und wirke sich negativ auf die Börsenkurse aus. Dabei bedeute Angst doch Abschied vom Verstand. Und wer sie nicht verdrängt, lasse sich von der allgemeinen Nervosität anstecken wie ein Herdentier. Wirklich? 

Angst ist ein Signal unserer Seele, so wie Schmerz ein Signal unseres Körpers ist. Beide Signale melden, dass etwas nicht in Ordnung ist. Beide Signale wollen ernst genommen werden. Hat ein Alkoholiker Leberschmerzen, muss er zum Arzt gehen und seinen Alkoholkonsum einschränken, weil er zu gut lebt: über die Verhältnisse seiner Leber nämlich. Auf Raubbau aber folgt über kurz oder lang der Zusammenbruch.

Verspüren die Menschen Angst wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise, so ist das ein Signal der Seele. Angst fließt nämlich – psychoanalytisch gesehen – oft aus einem schlechten Gewissen. Wer über seine Verhältnisse lebt, auf Kosten der Natur, seiner Enkel, hat zu Recht Gewissensbisse, die sich gerne als Angst äußern. Zwingen wir die Griechen zur Mäßigung, kürzen wir unseren deutschen Beamten die fetten Pensionen, kriegen wir mehr Hartz-4-Empfänger ans Arbeiten, so haben diese Menschen ein weniger schlechtes Gewissen, ihre Angst lässt nach, und da wir alle in Deutschland und Europa mit diesen Sündern zu einem Wirtschaftsorganismus verwachsen sind, zu einem Super-Volkskörper, der auch eine Kollektivseele hat, lässt auch die allgemeine Angst nach, auch unsere eigene. Und wenn wir zugleich vor unserer eigenen Tür kehren, so dass Griechen, Ruheständler und Arbeitslose nicht unsere Sündenböcke sind, hat die Angst ihren Zweck erfüllt und wir alle dürfen uns mit gutem Gewissen besser fühlen.

Doch wie sollen wir den Griechen Druck machen, wenn wir dadurch die Vorwürfe, mit denen unser Gewissen uns zusetzt, auf diese ableiten, uns selbst also entlasten, was die Psychoanalyse Projektion nennt? Machen wir ihnen Druck, aber nicht von oben herab, nicht als als Bewährungshelfer. Deutschland und Griechenland können sich auf gleicher Augenhöhe helfen. Kennen Sie Sandra Löhmer und Dr. Carsten Flöter in der Lindenstraße? Beide neigen zur Drogensucht, kennen sich aus einer Suchtgruppe, und wenn Sandra Gefahr läuft, rückfällig zu werden, steht ihr Dr. Flöter zur Seite und bewahrt sie davor. Und umgekehrt. Da ist keine Hierarchie, sondern Augenhöhe. Da tritt kein Bewährungshelfer einem armen Sünder gegenüber, sondern Suchtgefährdete helfen sich gegenseitig. Deutschland mit seinen Rekordschulden ist doch kaum besser als die PIGS, das heißt: Portugal, 2 x I: Italien und Irland, Griechenland und Spanien. Warum bilden die Staatsführer nicht eine Suchtgruppe: Merkel, Papandreou, Berlusconi und wie sie alle heißen? Spart Italien nicht genug, eilt Merkel nach Athen und hilft, kommen wir Deutschen nicht mit eigener Kraft aus unserer Verschwendungssucht heraus, fliegt Papandreou nach Berlin und redet uns ins Gewissen…

   
 
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